Pulsoximetrie ist die nicht invasive Aufnahme der prozentualen Sauerstoffsättigung des oxigenierbaren
Hämoglobins (roter Blutfarbstoff, zu finden in den Erythrozyten (rote Blutkörperchen), wird im Rückenmark gebildet).
Es ist ein pulswellenabhängiges, photometrisches Verfahren. Der O2-Transport von der Lunge zu den Geweben
gliedert sich in drei Teilprozesse:
Hb-Derivate | physiologischer Normalbereich | pathologische Konzentrationen |
---|---|---|
Carboxyhämoglobin (COHb) (Bindung von Kohlenmonoxid an Hämoglobin) | 1,0% - 3,0% | Raucher, typisch: ca. 4% - 10% CO - Intoxikon: ca. 10% - 15% |
Methämoglobin (MetHb) | 0,5% - 1,0% | spezielle Pharmaka: 1% - 10% |
Die quantitative Menge des transportierten O2
hängt neben dem Herzzeitvolumen noch vom roten Farbstoff (Hämoglobin) ab. Das Hämoglobin im Blut liegt in verschiedenen Fraktionen vor.
Deshalb wurde definiert:
Sauerstoffsättigung = der Anteil des oxiginierten Hämoglobins im Verhältnis zum Gesamthämoglobin.
Es werden prinzipiell zwei Angaben der arteriellen Sauerstoffsättigung unterschieden:
→ Die arterielle Sauerstoffsättigung sO2
Rein physikalisch absorbieren die versch. Fraktionen des Hämoglobins Licht verschiedener Wellenlängen in
unterschiedlichem Ausmaß. Je mehr definierte Wellenlängen das jeweilige Analyseinstrumet verwendet, desto mehr Hämoglobinfraktionen können
unterschieden und gemessen werden (z.B. metallisches Hb, CoHb, ...).
Für gewöhnlich verwenden Pulsoximeter zwei Wellenlängen:
Dementsprechend kann damit Hb und HbO2 gemessen und ins Verhältnis zueinander gesetzt werden.
Häufig wird in der klinischen Praxis zur Beurteilung der Oxygenierung des Patienten auch der Sauerstoffpartialdruck des arteriellen Blutes (paO2) ausgewertet. Durch die Sauerstoffbindungskurve wird das Verhältnis zwischen Sauerstoffsättigung und Sauerstoffpartialdruck beschrieben:
Sauerstoffbindungskurven
Die O2-Sättigung ändert sich im oberen, flachen Kurvenbereich nur wenig, wenn sich der Sauerstoffpartialdruck ändert. Dadurch wird bis zu einem paO2-Wert von etwa 60 mmHg noch eine fast 90%-ige Sauerstoffsättigung erreicht.
Im unteren, steileren Bereich der Kurve ändert sich die O2-Sättigung sehr stark bei einer geringen Verschiebung des paO2-Wertes. Die Sauerstoffabgabe von Oxyhämoglobin wird damit an die sauerstoffverbrauchenden Zellen erleichtert.
Meßgröße | Meßmethode | Vorteile | Nachteile |
---|---|---|---|
Sauerstoffgehalt des arteriellen Blutes (cO2) | arterielle Blutgasanalyse (BGA) + Bestimmung der sO2 und der Hb-Konzentration: O2 = (sO2 * cHB * 1,39) + (pO2 * 0.0028) |
Erfassung aller Komponenten, die die Sauerstoffversorgung des Blutes bestimmen: phyikalisch gelöster und chemisch gebundener Sauerstoff | diskontinuierliches in vitro Verfahren, arterielle Punktion notwendig, Zeitverzögerung, bis der Meßwert vorliegt. |
arterielle Sauerstoffsättigung (sO2) | in vitro - CO - und Hämoxymeter, die mit 4-7 Wellenlängen arbeiten | Berücksichtigung der Hb-Derivate COHb und MetHb | diskontinuierliches in vitro Verfahren, arterielle Punktion notwendig, Zeitverzögerung |
partielle, arterielle Sauerstoffsättigung (psO2) | Pulsoxymeter, die mit 2 Wellenlängen arbeiten | nichtinvasive, kontinuierliche Echtzeitmessung in vivo | COHb und MetHb werden nicht erfaßt |
arterieller Sauerstoffpartialdruck (paO2) | arterielle Blutgasanalyse (BGA) | Standardverfahren | diskontinuierliches in vitro Verfahren, arterielle Punktion notwendig |
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