Elektrokardiogramm - Signalaufbereitung

Das mit dem EKG-Verstärker aufgenommene Signal ist häufig mit Störungen beaufschlagt, deren Frequenzkomponenten innerhalb oder sehr nahe an dem Nutzspektrum des EKG liegen. Diese Störungen, die in der Aufnahmekette nur unvollständig unterdrückt werden, können durch Vorbereiten des Patienten sowie durch zusätzliche Vorverarbeitungsverfahren minimiert werden.

Häufige Störungen und Gegenmaßnahmen


Basislinienschwankungen

Basislinien-Schwankungen entstehen durch Atmung und Bewegung des Patienten bei ungleichem Elektrodenkontakt oder Polarisierspannungen zwischen Elektroden und Haut.
Abhilfe: Gute mechanische Elektrodenfixierung verwenden und prüfen, Kontaktcreme zufügen, eventuell Verwendung anderer Elektroden. Ruhigstellung, Entspannung der Muskeln, Anhalten oder Reduzierung der Atmung.


Netzbrummen

Überlagerung durch Schwingungen gleicher Amplitude und Frequenz: 50-Hz-Störung von spannungsführender Netzleitung.
Abhilfe: Gerät oder Netzkabel aus Patientennähe entfernen, Kontrolle Elektrodenkontakt! Zur Unterdrückung der 50-Hz-Störungen, die in dem Nutzspektrum des QRS-Komplexes liegt, können nur phasenlineare Filter angewendet werden. Dies ist z.B. mit digitalen Notch-Filtern oder mit Kompensationsfiltern zu erzielen.


Muskelaktivität

Überlagerung durch Schwingungen unterschiedlicher Amplitude und Frequenz: Muskelaktionen zwischen den Ableitungselektroden.
Abhilfe: Ruhigstellung, Entspannung der Muskeln, Anhalten oder Reduzierung der Atmung


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